Im Sommer beauftragte die AEAG Elio Macoritto mit der Restaurierung der Hrdlička-Fresken im Block A des Wohnparks Alt-Erlaa.
Die beiden riesigen Wandbilder in der Eingangshalle zu A1/2 sind die einzigen echten Fresken im Wohnpark, das heißt sie wurden noch während der Bauphase im Herbst und Winter 1976/1977 auf die oberste Schicht von frischem Kalkputz gemalt. Wegen des handwerklich und maltechnisch anspruchsvollen Bildaufbaus stellt das Fresko technisch wie künstlerisch hohe Anforderungen an den Künstler. Das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum diese Maltechnik heute nur mehr selten Anwendung findet. Die restlichen 22 Gemälde in den Eingangshallen des Wohnparks, umgangssprachlich manchmal ebenfalls als Fresken bezeichnet, sind streng genommen Tafelbilder in unterschiedlichen Maltechniken erstellt, was aber keineswegs deren ebenfalls enormen künstlerischen und materiellen Wert schmälert.
Der Künstler und Restaurator Elio Macoritto arbeitet seit vielen Jahren im Bereich der Denkmal- und Mosaiksanierung für die Gemeinde Wien. Elio Macoritto und sein Team Marcella Arvinte und Romana Kapusta starteten Mitte Oktober dieses verantwortungsvolle Projekt. Die beiden Wandfresken wurden bis Mitte November einer Komplettrestaurierung unterzogen. Die Gemälde waren nicht nur beschmiert und verunreinigt durch diverse Flüssigkeiten, Fäkalien und Kaugummis, sondern auch mechanisch zerkratzt und teilweise massiv beschädigt. Bei der Restaurierung wurde in sorgfältiger Feinarbeit darauf geachtet, die ursprüngliche Zeichnung des Künstlers bestehen zu lassen und in den beschädigten Bereichen die Farben möglichst originalgetreu wiederherzustellen.
Alfred Hrdlička wünschte sich, dass die Kunstwerke in den Eingangshallen zur geistigen Auseinandersetzung einladen und anregen mögen. Seiner Hoffnung, dass die Werke einigermaßen respektiert und von handgreiflicher Kritik abgesehen werde, ging bisher leider nicht in Erfüllung. Daher war die sehr aufwendige Restaurierung nötig. In zunehmendem Ausmaß nimmt allerdings eine interessierte Kunstöffentlichkeit außerhalb des Wohnparks die einmalige Sammlung großformatiger Gemälde der bedeutendsten Malerinnen und Maler Nachkriegsösterreichs im Wohnpark Alt-Erlaa zur Kenntnis. Allein schon deshalb sollten die Kunstwerke, zumindest für die seit heuer stattfindenden jährlichen Führungen im Rahmen der Wiener Festwochen, in Zukunft unbeschädigt erhalten bleiben.
Die Beschriftung der Kunstwerke in allen Eingangshallen wurde gleichzeitig von Romana Kapusta umgesetzt. Romana Kapusta (ROKA Raumdesign) ist nicht nur eine der Restaurateurinnen im Team Elio Macorittos, sondern beschäftigt sich auch selbständig mit dem Raumdesign im Wohnbereich. In den Eingangshallen im Wohnpark Alt-Erlaa hat sie individuelle, den Kunstwerken farblich angepasste, Wandschilder aus Keramik gestaltet und mit den Namen der Kunstwerke, der Künstler und der Künstlerin und (soweit bekannt) den Entstehungsdaten versehen. Ein oftmals geäußerter Wunsch ist damit erfüllt worden.
Kategorien:Wohnpark Alt-Erlaa
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