Fremdschämen für Österreich

Henrietta Fore, UNICEF-Exekutivdirektorin (23.9.2020): „Der von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Pakt zu Migration und Asyl bietet eine einzigartige Gelegenheit, Kindern in der Migrations- und Asylgesetzgebung und -politik der EU Vorrang einzuräumen und unmenschliche Bedingungen sowie Systemfehler bei der Reaktion auf die Migration in Europa zu adressieren. UNICEF setzt sich weiterhin uneingeschränkt dafür ein, mit den Mitgliedstaaten und den Institutionen der Europäischen Union zusammenzuarbeiten, um spezifische Bestimmungen im Pakt einzuhalten, die einen besseren Schutz für Kinder gewährleisten.

Flüchtlings- und Migrantenkinder, von denen viele vor bitterer Armut, Konflikten und unvorstellbaren Gräueltaten geflohen sind, haben das Recht auf Sicherheit und Entfaltung ihres vollen Potenzials. Die Kinder erwarten von den europäischen Staats- und Regierungschefs, dass sie diese Gelegenheit ergreifen, um die Asyl- und Aufnahmesysteme zu stärken und die Migration und die Grenzen in einer Weise zu steuern, die menschlich ist und ihre Rechte, wie sie in der Konvention über die Rechte des Kindes verankert sind, wahrt.

Die jüngsten verheerenden Brände in Moria unterstreichen, wie sehr das derzeitige System überlastet und unhaltbar ist. UNICEF begrüßt die Erkenntnis, dass alle Kinder, die auf der Flucht sind, eines besonderen Schutzes bedürfen, unabhängig davon, ob sie allein oder mit ihren Familien unterwegs sind. Schutzvorkehrungen und Verfahren für Kinder, verbunden mit einem fairen und wirksamen Schutzsystem, das die Rechte auf Hilfe gewährleistet, müssen in die Tat umgesetzt werden. UNICEF ist bereit, mit Regierungen, nationalen und internationalen Partnern zusammenzuarbeiten, um Länder zu unterstützen, insbesondere jene, die die größte Zahl von Flüchtlingen und Migranten aufnehmen, damit jedes Kind die Möglichkeit erhält, sein volles Potenzial zu entfalten. Letztendlich ist ein Kind ein Kind.“

Wie sieht es mit Österreichs Beitrag aus? Im Finanzbericht 2019 von UNICEF Österreich, dem österreichischen Komitee für das Kinderhilfswerk der UNO, scheinen Einnahmen von € 5,217.861,80 auf oder € 0,58 pro Österreicher*in. Die darin enthaltenen Subventionen und Zuschüsse der öffentlichen Hand betragen € 0,00! Die von unserem Kanzlerdarsteller immer wieder propagierte „Hilfe vor Ort“ ist also nicht einmal eine hohle Phrase! Speiübel kann einem dabei werden.

Mein Weihnachtswunsch: das Spendenkonto von

UNICEF Österreich
IBAN: AT46 6000 0000 0151 6500

füllen. UNICEF Österreich hat seit vielen Jahren das Spendengütesiegel, Spenden sind daher steuerlich absetzbar. Aus eigener Erfahrung kann ich versichern, dass man/frau sich dann jedenfalls jeden Morgen beim Zähneputzen in den Spiegel schauen kann. In diesem Sinne: Frohe Feiertage und ein friedliches Neues Jahr.

Vorabdruck aus der WAZ – Wohnpark Alterlaa Zeitung, Ausgabe 12/2020



Kategorien:Österreich, Europa, International, Politik, WAZ

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