Akuter Kassenärztemangel! 

Mit großer Regelmäßigkeit warnen lokale Politiker immer wieder, dass es mit der Gesundheitsversorgung vor Ort nicht zum Besten stehe. Das sollte nicht als Kritik an der Leistung der praktizierenden lokalen Ärztinnen und Ärzte verstanden werden. Problematisch ist aber, dass dem rasanten Bevölkerungszuwachs kein adäquater begleitender Ausbau der Gesundheitsinfrastruktur gegenübersteht. Doch allgemeine Warnungen, ohne den Hauptverursacher der Misere zu nennen, hilft nicht weiter. 

Bekanntlich hat eine lokale Bürgerinneninitiative schon vor Jahren einen Plan zur Errichtung eines Primärversorgungszentrums im Kaufpark Alterlaa ausgearbeitet. Und nicht nur das, auch die notwendigen und daran interessierten Ärztinnen und Ärzte wurden gefunden. Zusätzlich meldete noch ein Kinderarzt Interesse an einer Beteiligung an. Das alles zu Zeiten, wo man immer wieder hört, es gebe keine Ärztinnen und Ärzte, die bereit wären in krankenkassenfinanzierten Einrichtungen zu arbeiten. Sicher nicht alles Humbug, sicher gibt es auch Ärzte, die glauben sich unbedingt eine goldene Nase verdienen zu müssen. Wir hatten hier Ärztinnen und Ärzte gefunden, die bereit waren zu vertretbaren Konditionen ihren Traumberuf auszuüben – im Dienst der Menschheit. 

Überdies war auch die Lokalfrage gelöst! Die Wohnpark Alt-Erlaa AG war bereit, ein in Größe und Ausstattung adäquates Lokal zur Verfügung zu stellen. Alle Adaptierungen, auch für einen eventuell zukünftigen Einsatz von neuen elektronischen Geräten etc., wären schon vor der Inbetriebnahme erledigt worden. Alle dafür notwendigen Abschirmungen etc. wären vorsorglich bereits erfolgt, um späteren Störungen bzw. Unterbrechungen des Betriebes vorzubeugen.  

Inzwischen ist die vom Gesundheitsminister Rauch angekündigte Gesetzesänderung, um der Blockadehaltung der Ärztekammer den gesetzlichen Boden zu entziehen beschlossen! Man kann daher gespannt sein, was zu diesem Thema in einem neu zu verhandelndem Regierungsprogramm zu finden sein wird. Hoffentlich nicht nur vage Erwähnungen, sondern endlich ein konkreter Arbeits- und Umsetzungsplan. 

Konkret zur lokalen Situation in Alt-Erlaa: Unsere Ärztinnen und Ärzte haben sich ein anderes Betätigungsfeld gesucht und gefunden. Und das Lokal, zentral im Bezirk gelegen mit den bestmöglichen Verkehrsanschlüssen, wurde für einen Orthopäden adaptiert und ist damit vergeben. Als einer der Initiatorinnen der Bürgerinneninitiative zur Errichtung eines Primärversorgungszentrums in Alt-Erlaa werde ich sicher nicht wieder gemeinsam mit meinen Mitstreiterinnen wieder ein Jahr kostenlos erbrachter Projektarbeit leisten. Nun sind die bezahlten Akteure an der Reihe. 

[WAZ – Wohnpark Alterlaa Zeitung
Ausgabe Dezember 2024]



Kategorien:Österreich, Gesundheit, Politik, WAZ, Wien, Wohnpark Alt-Erlaa

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