Klartext: Professionelle Planung – wozu?

Vor langer, langer Zeit gab es einmal einen Technischen Direktor der auf das Angebot eines Mitglieds der Mieterbeirates, kostenfrei, sozusagen als Mieterbeitrag, eine ordentliche Jahresinstandhaltungsplanung erstellt zu bekommen, meinte, das brauche man nicht: „erfahrungsgemäß komme es immer anders als im Plan vorgesehen.“ Diese Einstellung war einer, nicht der einzige, aber einer der Gründe, warum es nach Ablauf seines Vertrages zu keiner Verlängerung kam. So viel zur grauen Vergangenheit im Wohnpark Alt-Erlaa.

Die Vorstellung, zur Erstellung eines Planes bedürfe es eines Propheten, der alle Eventualitäten voraussehen kann, und den es natürlich nicht gibt, war immer schon laienhaft und ist heute nur mehr extrem unprofessionell. Komplexe Installationen bei denen viele, in ihrem jeweiligen Fachgebiet ausgezeichnete Spezialisten, zeitlich und örtlich aufeinander abgestimmt, zum Einsatz kommen, können nicht freihändig gemanagt werden.

Es gibt aber noch einen weiteren Grund für den Einsatz dieser Technik. Bei den verschieden Meilensteinen – kritischen Punkten im Laufe eines Projektes – kann es auch angezeigt sein, zu entscheiden ein Projekt letztlich abzubrechen. Betrachten wir unser konkretes Energieprojekt im Wohnpark Alt-Erlaa. Wenn sich bei den Probebohrungen herausstellen sollte, dass der Untergrund weitgehend derart instabil ist, dass nur mit größtem Aufwand das Projekt weitergeführt werden kann, dann wird eine Neubewertung, technisch, auch in Bezug auf eine eventuelle zusätzliche Umweltbelastung, und natürlich auch finanziell, notwendig sein. Das heißt nicht, dass alle Entscheidungen vorher falsch waren. Falsch wäre auf Probebohrungen aus Kostengründen zu verzichten.



Kategorien:Umwelt, WAZ, Wien, Wirtschaft, Wohnpark Alt-Erlaa

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